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Der Bundesrat holt die Finanzbranche an den Runden Tisch

Die Finanzbranche ist Ueli Maurers Einladung gefolgt, und hat mit ihm die Chancen und Entwicklungen von Sustainable Finance für die Vermögensverwaltung in der Schweiz diskutiert. Ziel ist, die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes auszubauen.

Bundesrat Ueli Maurer hat am 7. Juni 2022 in Bern die Spitzen von Schweizer Banken, Vermögensverwaltern und Verbänden des Finanzbereichs zu einem Runden Tisch über Nachhaltigkeit in der Finanzwelt empfangen, wie das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) berichtet. Im Zentrum des Treffens standen Chancen und Entwicklungen von Sustainable Finance für die Schweizer Vermögensverwaltung.

Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes soll ausgebaut werden

Maurer habe zwar betont, dass der Schweizer Finanzplatz im Bereich der nachhaltigen Finanzen international bereits eine Vorreiterrolle einnehme. Diese Position soll aber konsequent ausgebaut werden. Ziel müsse sein, mit Sustainable Finance neue Arbeitsplätze zu schaffen, und wesentlich zur Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele beizutragen. Der Schweizer Finanzplatz solle ein glaubwürdiger Dreh- und Angelpunkt für Anleger sein, die einen positiven Beitrag an die Nachhaltigkeitsziele leisten wollten.

Vermögensverwaltung soll transparent sein und Greenwashing vermeiden

Die eingeladenen CEOs und Verwaltungsratspräsidenten von Grossbanken, Privat- und Kantonalbanken sowie Vermögensverwaltern und Verbänden tauschten sich anschliessend über Nachhaltigkeitsthemen mit direktem Bezug zur Vermögensverwaltung aus, wie das SIF weiter berichtet. Dazu zählen sie die Transparenz auf Institutsebene und bei Anlageprodukten, die Vermeidung von Greenwashing (Vortäuschen grüner Unternehmensaktivitäten) sowie den Umgang mit finanziellen Klima- und Biodiversitätsrisiken.

Ausbau der Nachhaltigkeitsberatung steht auf der Agenda

Es seien aber auch Themen mit indirektem Bezug zur Vermögensverwaltung zur Sprache gekommen, so das SIF, etwa die Bedeutung von CO2-Kompensationen, die Rolle institutioneller Investoren oder der Ausbau der Nachhaltigkeitsberatung.

Der Runde Tisch dient schliesslich auch dazu, nächste Schritte und Ziele zur Festigung des Führungsanspruchs des Finanzplatzes Schweiz im Bereich der Nachhaltigkeit festzulegen.

Unternehmer gründen Allianz für bessere Governance und Nachhaltigkeit

Tatsächlich liegen Nachhaltigkeitsbestrebungen auf Unternehmensebene im Trend. Erst kürzlich hat eine Allianz von CEOs und Verwaltungsratsmitgliedern, die Nachhaltigkeit auf höchster Unternehmensebene fördern will, die ‘Swiss Boards Alliance for Agenda 2030’ (SBA2030) lanciert. Sie wollen, dass die Verwaltungsräte der Mitgliedsunternehmen ein hohes Mass an Verantwortung übernehmen und die nachhaltige Entwicklung fördern. Dabei sollen die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) durch bedeutende Verpflichtungen gestärkt werden.

Die SBA2030 ist eine Initiative, die von Jonathan Normand, Gründer und CEO von B Lab Switzerland, und André Hoffmann, Vizepräsident von Roche und Mitbegründer von InTent, ins Leben gerufen wurde. Die Allianz wird von B Lab Switzerland unter der Schirmherrschaft des Business Council Committee von B Lab Switzerland gefördert. Bis Ende 2022 will man mindestens 50 grosse Schweizer Unternehmen aus verschiedenen Branchen, von unterschiedlicher Grösse und aus diversen Kantonen an Bord holen, ihre Ausrichtung auf die SDGs erleichtern und ihre Verwaltungsräte schulen, um die Nachhaltigkeit besser zu verstehen.