Es gibt zu viele Hürden, um Anlageentscheidungen zu treffen. Die Barrieren für Investitionen variieren zwar je nach Anlegerprofil. Die Anleger erwarten jedoch Einfachheit, menschlichen Kontakt und personalisierte Dienstleistungen.
Knapp ein Fünftel der Personen (18%) im Alter zwischen 25 und 65 Jahren hat noch nie investiert. Neben mangelndem Wissen sind es auch Kriterien wie das Geschlecht und die Generationenzugehörigkeit der Anleger, die für das Verhältnis zur Geldanlage entscheidend sind. Das ergab eine Umfrage vom Juni 2021 unter 383 potenziellen Privatanlegern in der Deutsch- und Westschweiz, die vom Fintech-Startup Alpian durchgeführt wurde.
Wissenslücke ist das erste Investitionshindernis
Unter den identifizierten Haupthindernissen für Investitionen sticht die Wissenslücke bei 40% der Befragten am häufigsten hervor. Dieser Anteil steigt auf mehr als jede zweite befragte Person (53%), wenn man nur unerfahrene Anleger oder solche, die noch nie investiert haben, betrachtet. Zeitmangel bei der Verwaltung von Investitionen (33%) steht an zweiter Stelle und erklärt teilweise die Wissenslücke einiger Befragter. Die Komplexität der Anlageprozesse (32%) und das mangelnde Vertrauen in Banken (31%) werden ebenfalls von mehr als einem Drittel der Befragten als grosse Hürden angesehen.
Die Barrieren unterscheiden sich je nach Anlegerprofil
Für das Verhältnis zur Geldanlage sind auch das Geschlecht und die Generationenzugehörigkeit der Anleger entscheidend. So geben beispielsweise 25% der befragten Frauen an, noch nie investiert zu haben, obwohl es viele Gründe gibt, warum Frauen investieren und Vermögen aufbauen sollten. Bei den Männern sind es nur 15%. Darüber hinaus nennt mehr als die Hälfte der befragten Frauen (54%) mangelndes Wissen als Haupthindernis, wenn es um Investitionen geht; dies im Vergleich zu nur 32% der Männer, welche stattdessen Zeitmangel (37%) als grösstes Hindernis nennen.
Vertrauen in Banken variiert je nach Altersgruppe
Auch das Alter ist ein bemerkenswerter Unterscheidungsfaktor. Für 38% der Millennials (25-34 Jahre) ist das mangelnde Vertrauen in Banken eines der Haupthindernisse für Investitionen. Für die ältere Generation (35-54 Jahre) hat diese Sorge weniger Priorität – nur 27% nennen fehlendes Vertrauen als wesentliches Hindernis.
Anleger suchen neben Einfachheit Nähe zu sozialen und ökologischen Themen
Neben dem mangelnden Finanzwissen ist der Wunsch nach mehr Einfachheit und Nähe zu aktuellen, sozialen und ökologischen Themen unter den Befragten sehr deutlich. Fast zwei von drei Teilnehmenden (60%) geben an, dass das Investieren für sie wichtiger würde, wenn es einfacher und zugänglicher wäre. Darüber hinaus nannte fast ein Drittel der Befragten einen Mangel an Klarheit über die Inhalte ihrer Investitionen (28%) und das Fehlen einfacher Plattformen für Investitionen in Nachhaltigkeit und Impact (29%) als wesentliche Hindernisse für Investitionen. Dies spiegelt die wachsende Bedeutung von Engagement im Investmentprozess wider. Dieser Trend geht Hand in Hand mit dem Wunsch nach persönlicheren Dienstleistungen von Banken, wobei 38% der Befragten sich einen erfahrenen Finanzberater an ihrer Seite wünschen.
Wie die Umfrage zeigt, wollen Anleger von heute mehr als nur eine transaktionale Beziehung zu ihrem Finanzdienstleister. Sie suchen nach einem echten Partner, der ihnen hilft, ihre Investitionen mit ihren Überzeugungen und Engagements in Einklang zu bringen.