Die Schweizer Stimmbevölkerung hat das CO2-Gesetz im Juni abgelehnt. Der Bundesrat will nun eine neue Gesetzesvorlage in die Vernehmlassung schicken. An seinen klimapolitischen Zielen hält er fest, verzichtet aber auf umstrittene Instrumente.
Das Stimmvolk hat das CO2-Gesetz an der Urne im Juni verworfen. Inzwischen hat der Bundesrast die Eckwerte eines neuen Gesetzes präsentiert und entschieden, die befristeten Massnahmen zu verlängern. «Damit rettet er das wichtige Modell der Zielvereinbarungen. Die Wirtschaft begrüsst die Stossrichtung der beschlossenen Eckwerte unter Berücksichtigung der bestehenden CO2-Abgabe», kommentiert der Schweizer Wirtschaftsdachverband Economiesuisse den Entscheid. Wichtig sei jedoch, dass die neue Vorlage neue Wege ermögliche und nicht Verbote erlasse.
Bundesrat hält an seinen klimapolitischen Zielen fest Der Bundesrat will für die künftige Klimapolitik eine möglichst breite Basis schaffen. An seinen klimapolitischen Zielen hält er aber fest: Die Schweiz soll ihre Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 halbieren. Auf Instrumente, die massgeblich zum Nein an der Urne beigetragen haben, will er jedoch verzichten. Eine Analyse des Abstimmungsergebnisses zum revidierten CO2-Gesetz hat ergeben, dass vor allem die Sorge vor steigenden Kosten, insbesondere die mögliche Erhöhung des Benzinpreises, zur Ablehnung geführt hat. Das geltende CO2-Gesetz verlangt vom Bundesrat, dass er dem Parlament rechtzeitig Vorschläge zu Reduktionszielen für die Zeit nach 2020 und damit auch zusätzliche Massnahmen unterbreitet. Der Bundesrat hat dem UVEK deshalb den Auftrag gegeben, bis Ende Jahr eine Vernehmlassungsvorlage zu erarbeiten, die dem Abstimmungsergebnis Rechnung trägt und geeignet ist, eine möglichst breite Basis für die künftige Klimapolitik zu schaffen. Im Vordergrund sollen Massnahmen stehen, die es der Bevölkerung ermöglichen, den CO2-Ausstoss im Alltag zu reduzieren, und welche die laufenden Bemühungen der verschiedenen Branchen unterstützen.
Eckwerte der Revision
Für die weiteren Arbeiten hat der Bundesrat eine Reihe von Eckwerten verabschiedet:
Wirtschaft zeigt sich zufrieden
Bei der Finanzierung, der zu erwartenden Wirkung oder der konkreten Ausgestaltung bestünden allerdings noch Unklarheiten, kommentiert Economiesuisse die neuen Eckwerte. Der Verband erachtet es aber als positiv, dass die Vorlage explizit auf Massnahmen setzen will, welche die laufenden Bemühungen der verschiedenen Branchen unterstützen. «Für die Schweizer Wirtschaft mit ihren Unternehmen ist dies eine Chance», sagt Economiesuisse. Wichtig sei aber auch, dass sowohl Inland- wie auch Auslandkompensationen weiterhin möglich blieben. Tatsächlich hat die Schweiz mit dem Abschluss verschiedener bilateraler Abkommen die Voraussetzungen für Kompensationsprojekte im Ausland geschaffen. Dass die Vorlage explizit an Massnahmen im Energiesektor gekoppelt wird, zumal Klima- und Energiepolitik Hand in Hand gingen, findet der Verband begrüssenswert.
Massnahmen im Energiesektor begleiten die Klima-Bestrebungen
Die Bestrebungen der Regierung im Klimabereich werden durch gezielte Massnahmen im Energiesektor begleitet. Der Bundesrat hat im Juni die Botschaft zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien verabschiedet. Mit der Vorlage will der Bundesrat den Ausbau der einheimischen erneuerbaren Energien sowie die Versorgungssicherheit der Schweiz stärken.