Die Meere sind bedroht. Die Durchschnitts-Temperatur der Ozeane lag Anfang September 2023 bei 21 Grad Celsius. Das ist 1 Grad mehr als 1985. Darunter leidet besonders die biologische Vielfalt. Die Staatengemeinschaft muss handeln.
Der Zustand der Meere ist ernst. Das zeigt eine neue Greenpeace-Studie. Iris Menn, Meeresbiologin und Geschäftsleiterin von Greenpeace Schweiz sagt: «Die Klimakrise wirkt sich immer stärker auf unsere Ozeane aus und industrielle Fischereiflotten bringen die Bestände an den Rand des Kollapses.» Und sie fährt fort: «Die Schweiz muss das Hochseeschutz-Abkommen schnellstmöglich im nationalen Recht verankern.» Ab 20. September können Staaten das Abkommen ratifizieren.
Wassererwärmung und Überfischung bedroht die Arten
Den Arten setzt nicht nur die steigende Temperatur der Weltmeere zu. Diese war noch nie so hoch. Anfang September lag sie bei 21 Grad Celsius und somit 1 Grad höher als noch 1985. Es ist auch die Überfischung, welche viele Arten beinahe aussterben lässt. Zwischen 2019 und 2022 waren Hochseeschiffe 8.5% länger unterwegs. In den ökologisch besonders wertvollen Gebieten gab es sogar ein Plus von 22.5%. Treibende Langleinen machen zudem mehr als drei Viertel der Hochseefischerei aus. Betroffen sind vor allem Thun- und Schwertfische. Sie sind massiv überfischt. Dazu kommt: Diese Fangmethode verursacht besonders viel Beifang.
Weniger als 1% der Hochsee ist geschützt
Vor einem halben Jahr haben die Vereinten Nationen einen globalen Vertrag zum Schutz der Ozeane verabschiedet. Derzeit ist weniger als 1% der Hochsee geschützt. Ziel des Ozean-Vertrags ist es, bis 2030 mindestens 30% unter Schutz zu stellen. Um das zu erreichen, müssen jedes Jahr elf Millionen Quadratkilometer geschützt werden, etwa 2,5mal so viel wie die Fläche der Europäischen Union.
Staatengemeinschaft muss den Ozeanvertrag rasch umsetzen
Greenpeace fordert, dass die Staatengemeinschaft den Ozeanvertrag rasch umsetzt. 120 Tage nachdem 60 Länder das Abkommen im nationalen Recht verankert haben, wird es zum global gültigen Recht. Solche Ratifizierungen sind ab dem 20. September möglich. Dann tagt in New York die 78. UN-Generalversammlung.
Schweiz muss vorwärts machen
Gemäss Bundesamt für Umwelt kann die Schweiz den Vertrag «frühestens im Frühjahr 2025 ratifizieren». Grund: Es braucht einen Entscheid des Parlaments. «Die Gesundheit der Meere ist eng mit unserem Überleben verbunden, egal ob Küsten- oder Binnenland», mahnt Iris Menn. Und sie fordert: «Die Schweiz muss das Hochseeschutz-Abkommen schnellstmöglich im nationalen Recht verankern und die Umsetzung auf internationaler Ebene vorantreiben.»
Über den Globalen Ozeanvertrag
Der Globale Ozeanvertrag zum Schutz auf See unterstreicht die Wichtigkeit und Dringlichkeit, bis 2030 mithilfe des Abkommens mindestens 30% der Ozeane zu schützen. Das globale Meeresschutzabkommen gehört zu den bedeutsamsten internationalen Vereinbarungen für den Naturschutz in der Geschichte und ist die erste Übereinkunft, die sich auf den Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt in Hochseegebieten konzentriert.
Deutsche Zusammenfassung: Vom globalen Ozeanvertrag zum Schutz auf See